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Was passiert, wenn man die 112 anruft?

Was passiert, wenn man die 112 anruft?

„Notruf Feuerwehr und Rettungsdienst Frankfurt!“. Sie haben soeben den bundeseinheitlichen Notruf 112 gewählt. Kosten sind Ihnen keine entstanden, denn der Anruf ist aus allen Netzen kostenlos. Sie möchten nun den Grund Ihres Anrufes schildern und nennen dem Einsatzbearbeiter am Notruf zunächst die Anschrift der Einsatzstelle. Während Sie damit beginnen zu berichten, was passiert ist, hat der Einsatzbearbeiter schon die genannte Adresse in das Einsatzleitsystem eingegeben und kann sich bereits jetzt ein Bild der Umgebung auf der eingeblendeten Karte machen, gegebenenfalls Nachfragen zum Einsatzort stellen. Denn nicht nur die Anschrift ist wichtig, sondern auch das Stockwerk oder der Name, der auf der Türklingel steht.

Weiterhin wird der Einsatzbearbeiter Nachfragen stellen: Bei Brandeinsätzen ist zum Beispiel die Art des Gebäudes sehr relevant. Handelt es sich um einen Brand in einem Einfamilienhaus oder in einem Zehnfamilienhaus? Auch bei medizinischen Notfällen werden Fragen gestellt, beispielsweise, ob dieses Krankheitsbild erstmalig aufgetreten ist. Alle diese Fragen dienen dazu, Ihnen die bestmögliche Versorgung schnellstmöglich zukommen zu lassen. Warten Sie Rückfragen ab. Legen Sie erst dann auf, wenn der Einsatzbearbeiter Sie auffordert aufzulegen oder selbst das Gespräch beendet. Denn erst jetzt können Sie sicher sein, dass alle Informationen vorliegen, um Ihnen die richtige Hilfe an die richtige Stelle zu schicken. Situationsbedingt wird der Einsatzbearbeiter Sie zu Erstmaßnahmen anweisen.

Alle genannten Informationen wurden durch den Einsatzbearbeiter dokumentiert, auch die Schilderung des Notfalls. Somit werden die Einsatzkräfte auf dem Weg zur Einsatzstelle über die Lage vor Ort informiert sein. Um die geeigneten Einsatzkräfte zu alarmieren, hat der Einsatzbearbeiter ein Einsatzstichwort festgelegt und der Einsatzleitrechner bereits die nächstgelegenen geeigneten Einsatzmittel vorgeschlagen.

Hinter dem Einsatzstichwort verbirgt sich die Einsatzmittelkette, die zum Einsatzort alarmiert wird. Es basiert auf der AAO, der Alarm- und Ausrückeordnung, sowie auf dem Einsatzstichwortkatalog des Landes Hessen. Die AAO sieht beispielsweise das Stichwort ‚H P WASS‘ vor, eine hilflose Person in einem Gewässer. Wird dem Einsatzbearbeiter solch ein Szenario gemeldet und dieses Einsatzstichwort festgelegt, werden die für diesen Fall geeigneten Einsatzmittel vorgeschlagen: 2 Hilfeleistungslöschfahrzeuge, Einsatzleiter, Rettungsdienst, Notarzt und Wasserrettungszug, bestehend aus Rettungstauchern und Rettungsschnellboot. Vor der Alarmierung kann das Einsatzmittelaufgebot durch den Einsatzbearbeiter gegebenenfalls erweitert werden.

Während Sie immer noch mit dem Einsatzbearbeiter telefonieren, erfolgt bereits im Hintergrund die Alarmierung der Einsatzkräfte, die strategisch günstig im Stadtgebiet verteilt sind, um die gesetzlich geforderte Hilfsfrist zu erfüllen. Diese beträgt in Hessen 10 Minuten. Nach einer Minute Dispositions- und Alarmierungszeit, sowie einer Minute Ausrückezeit für die Einsatzkräfte, soll jeder an einer Straße gelegene Punkt innerhalb von acht Minuten Fahrzeit erreicht werden. Hierzu stehen in Frankfurt am Main 12 dauerhaft besetzte Wachen der Berufsfeuerwehr, 28 Freiwillige Feuerwehren, sowie 30 Rettungswagen, 5 Notärzte und der Rettungshubschrauber Christoph 2 zur Verfügung.

Wichtige Hinweise zum Absetzen eines Notrufs

leitstelle2Seit 2009 ist es nicht mehr möglich, Notrufe mit Handys ohne Simkarte abzusetzen!

Aus Nieder-Erlenbach werden Sie, als Teilnehmer des Ortsnetzes Bad Vilbel, über Festnetz die Leitstelle Wetterau erreichen. Weisen Sie den Einsatzbearbeiter darauf hin, dass Sie sich in Nieder-Erlenbach befinden.

Eine direkte Kontaktaufnahme zur Leitstelle nach Frankfurt via 069-112 ist nicht möglich.

Möchten Sie mehr über die Leitstelle der Feuerwehr Frankfurt, die Feuerwehr oder den Rettungsdienst der Stadt Frankfurt erfahren: www.feuerwehr-frankfurt.de

Bildquelle Titelbild: www.feuerwehr-frankfurt.de