01 Mai Feuerwehrhaus wird zum Impfzentrum
(gm) Unser Feuerwehrhaus hat in seiner mittlerweile 16-jährigen Geschichte schon einiges gesehen: Einsätze, Übungen, Feuerwehr- und Oktoberfeste, Versammlungen, Ehrungen, Verabschiedungen und noch einiges mehr mit Gästen aus Nieder-Erlenbach, Frankfurt, Hessen, Südtirol, der Ukraine. Seit November 2020 ist es sehr ruhig geworden in der Kurmarkstraße 9. Wegen der Pandemielage wurde das Haus nur noch genutzt zur Durchführung von Wartungstätigkeiten, die der unmittelbaren Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft dienten, und natürlich bei Einsätzen selbst. Der Ausbildungsbetrieb der Einsatzabteilung und die Treffen von Jugend- und Minifeuerwehr wurden abgesagt oder digital abgehalten. Gestern ist unser Feuerwehrhaus zumindest kurzfristig aus seinem Dornröschenschlaf erwacht in einer bisher einzigartigen Funktion: Als zentrales Impfzentrum für die freiwilligen Feuerwehrleute Frankfurts.
Das Land Hessen hat in der vergangenen Woche die Priorisierungsgruppe 3 für die Corona-Schutzimpfungen geöffnet. Neben Mitbürgern, die älter als 60 Jahre sind, sind in dieser Gruppe unter anderem auch die Angehörigen der Feuerwehren enthalten. In Absprache mit städtischen Stellen und der Branddirektion hat der stellvertretende Stadtbrandinspektor Daniel De Marco kurzfristig ein Impfangebot für alle freiwilligen Feuerwehrleute Frankfurts organisiert. Als Standort für die Durchführung der Impfung wurde das Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Nieder-Erlenbach ausgewählt. Im Vorfeld meldeten alle Wehrführungen den Impfbedarf ihrer Aktiven an den Kreisfeuerwehrverband. Aus diesen Bedarfsmeldungen erstellte Daniel De Marco dann einen Terminplan für die Impfwilligen.
Wir haben bereits am vergangenen Wochenende damit begonnen, die durch die lange Ruhephase mittlerweile vorhandenen Staubschichten zu entfernen und unseren Standort für die Aktion auf Hochglanz zu bringen. Unser stellvertretender Jugendwart Axel Sieg übernahm die Planung, wie aus einem Feuerwehrhaus ein Impfzentrum gemacht werden kann. Wir finden, dass ihm das ganz hervorragend gelungen ist!
Wie im großen Frankfurter Impfzentrum in der Festhalle wurden auch bei uns die Impfwilligen empfangen und danach die Identität und die erforderlichen Unterlagen geprüft. Anschließend ging es durch den Wartebereich in unserem FSK-Raum in die Fahrzeughalle, in der durch Mitarbeiter*innen des Arbeiter-Samariter-Dienstes zwei Impfstraßen betrieben wurden. Den „kleinen Pieks“ gab es dann bei einer Ärztin und einem Arzt, zeitgleich wurde die Impfdokumentation durchgeführt und das Impfbuch um den lang ersehnten Eintrag erweitert.
Nach der Impfung ging es weiter in den Wartebereich, wo die frisch Geimpften unter Beobachtung 15 Minuten verblieben, damit beim Auftreten eventueller allergischer Reaktionen nach der Impfung eine direkte medizinische Behandlung möglich gewesen wäre.
Neben dem Aufbau der Örtlichkeit für die Nutzung als Impfstation waren wir, unterstützt durch Angehörige anderer Frankfurter Wehren, zuständig für den Empfang, die Dokumentenkontrolle, Patientenbeobachtung und die Verpflegung aller eingesetzten Kräfte. Der Ablauf der Impfungen war dank der hervorragenden Mitarbeit der Impfwilligen absolut reibungslos.
Wir hoffen, dass unser Feuerwehrhaus in naher Zukunft wieder als Standort für Übungen, Jugendarbeit und natürlich auch für Feste genutzt werden kann. Jede weitere Impfung trägt dazu einen kleinen Teil bei.